Berichte
Döner und Spaghetti-Eis – That´s very nice
Voller Spannung und Vorfreude erwarteten wir am 7. Juni 2016 unsere amerikanischen Austauschschüler, bei denen wir im letzten Jahr erlebnisreiche Wochen verbringen durften. Alles war vorbereitet, dann die Nachricht: Aufgrund eines Fluglotsenstreiks in Island sitzen die Amerikaner in Rejkjavik fest und können erst am nächsten Tag nach Deutschland weiterfliegen.
Am Abend des 8. Juni empfingen wir dann unsere Gäste herzlich am Gymnasium. Die Wiedersehensfreude war sehr groß. Nach einem kurzen Bekanntmachen mit den Eltern ging es dann auch gleich in die Gastfamilien.
Der nächste Tag begann mit der Begrüßung in der Schule. Wir zeigten unseren Gastschülern das Gymnasium und beliebte Plätze in Neukloster. Da das Wetter mitspielte, trafen sich die meisten dann nachmittags noch am See.
Für Freitag stand für unsere amerikanischen Gäste der Besuch der Stadt Lübeck auf dem Programm. Dort besichtigten sie eine berufsbildende Schule, um das hiesige Schulsystem und Ausbildungsmöglichkeiten kennenzulernen. Außerdem führte sie ein Rundgang unter anderem in die Marzipanfabrik Mest. Ein Geschmackserlebnis für die Amerikaner, da die wenigsten Marzipan schon einmal probiert hatten.
Das Wochenende konnten die Familien individuell verbringen. So besuchten einige Familien das Hafenfest in Wismar, bei anderen stand Kühlungsborn mit Mollyfahrt auf dem Programm, es ging in den Hansapark, nach Rostock und Warnemünde, Hamburg oder in das Legoland nach Dänemark.
Die zweite Woche begann mit einer Exkursion in die Landeshauptstadt Schwerin. Nach einer Stadtführung eroberten wir den Landtag. Wir erlebten eine Führung durch den Landtag und konnten eine Debatte auf den Plätzen der Abgeordneten im Plenarsaal führen. Anschließend war noch Gelegenheit, ein paar Souvenirs aus der Landeshauptstadt zu erwerben.
Dienstag und Mittwoch verbrachten wir zusammen in der Schule. Die amerikanischen Austauschschüler hospitierten im Unterricht und hielten Kurzvorträge, die sie schon zu Hause vorbereitet hatten.
Am Donnerstag verabschiedeten wir unsere Freude kurzfristig für ein verlängertes Wochenende nach Berlin, an dem die deutschen Schüler leider nicht teilnehmen durften. Die Amerikaner erkundeten zum Beispiel mit dem Fahrrad Berlin, besuchten Museen und einen Flohmarkt und verweilten beim Public Viewing am Brandenburger Tor, um das EM-Spiel Deutschland gegen Polen mitzuerleben. Auch ohne unsere Begleitung waren sie sehr begeistert und angetan von unserer Bundeshauptstadt.
Die letzte Woche war dann geprägt von Unterrichtshospitationen und Vorträgen. Am Dienstag ging es noch einmal auf Exkursion in die Hansestadt Hamburg zu einer Stadtrundfahrt sowie einem Stadtrundgang mit anschließender Freizeit. Die Nachmittage gestalteten die Gastfamilien indivdiuell. Es ging an den See, zum Sport, ins Wonnemar oder zum Shoppen.
Donnerstagnachmittag lud der Neuklosteraner Bürgermeister, Herr Frank Meier, die Amerikaner zu einer Gesprächsrunde in die Fischerscheune bei Kaffee und Kuchen ein.
Freitag fand dann die offizielle Verabschiedung unserer amerikanischen Gäste mit einem kleinen Programm in der Aula statt, an der auch unsere Eltern teilnehmen konnten. Nach kurzen einleitenden Worten von Herrn Milde gab uns Carter eine Kostprobe seines Gitarrenspiels. Zusammen mit Paula und Claire als Gesang spielte er Lieder. Sollte er jemals berühmt werden, so können wir sagen, dass er bereits bei am Gymnasium ein kleines Privatkonzert gegeben hat. Bei einem kleinen Imbiss sahen wir uns die Präsentation von Mr. Mathias an, der die letzten drei Wochen noch einmal in Fotos und kurzen Videos Revue passieren ließ. Bereits hier liefen bei einigen die ersten Tränen.
Eine sehr gelungene Veranstaltung und Verabschiedung für die Amerikaner.
Am Samstag war es den Gastfamilien überlassen, den letzten Tag erlebnisreich für die Amerikaner zu gestalten. So stand Lasertag in Rostock, Shopping in Wismar oder der Besuch des Supermarktes an, um die letzten Gastgeschenke und deutschen Süßigkeiten zu kaufen.
Abends fand dann ein gemeinsames Grillen bei Familie Herberg in Steinhausen statt. Alle hatten leckere Sachen vorbereitet, die dann mit viel Appetit verspeist wurden. Die Amerikaner hatten noch einmal zum Abschluss die Gelegenheit, eine Bratwurst zu essen. Wir spielten Volleyball und saßen gemütlich beisammen, Carter und Martha spielten auf der Gitarre und alle sangen dazu. Spät verabschiedeten wir uns mit der Gewissheit, dass dies vorerst das Ende unserer gemeinsamen Zeit bedeutet .Ein Dank an dieser Stelle an Familie Herberg, die ihr Grundstück für uns zur Verfügung stellte und alles super vorbereitet hatte.
Sonntagfrüh war es dann soweit. Wir mussten uns leider voneinander verabschieden. Auf beiden Seiten flossen sehr viele Tränen. Aber wie zitierte Mr. Mathias schon am Freitag: " Ein Abschied ist notwendig, damit wir uns wieder treffen können, und ein Wiedersehen - nachdem Momente oder gar ein Leben lang vergangen sind - ist sicher für diejenigen, die Freunde sind." Wir wollen in Kontakt bleiben und uns auch gegenseitig besuchen. Das haben wir uns fest vorgenommen, denn leider ist die gemeinsame Zeit wie im Flug vergangen und war eigentlich viel zu kurz.
Unseren Austauschschülern hat es in Deutschland sehr gut gefallen. Besonders das deutsche Essen hatte es ihnen angetan. Begeistert waren sie von Schwarzbrot mit Leberwurst und Döner. Diese Sachen hatten sie noch nie gegessen, weil es sie in Amerika nicht gibt, nicht zu vergessen das auf amerikanischer Seite beliebte Spaghetti Eis. Auch, dass man in Deutschland Berliner, Amerikaner oder Hamburger essen kann, fanden sie witzig. Ein
Austauschschüler sagte: „Ich habe einen Hamburger in Hamburg gegessen.“
Zum Abschluss ein Dankeschön für die gesamte Vorbereitung und Durchführung des GAPPAustausches an die Betreuer auf beiden Seiten: Frau Kuchel, Herr Milde, Mr. Geisinger und Mr. Mathias. Ohne ihren Einsatz wäre dieser schon zur Tradition gewordene Schüleraustausch nicht möglich.
H. Kleiner, M. Maibach